In der wenig vorhandenen Literatur wird meist ein inkohärentes Bild der Entwicklungsgeschichte der französischen Versicherungsaufsicht gezeichnet. Begründet wird dies mit der Vielzahl – angeblich unsystematisierbarer – versicherungsaufsichtsrechtlicher Maßnahmen. Veronika Leitenbacher nimmt dies zum Anlass umfassend die Entwicklung der Versicherungsaufsicht vom Ancien Régime bis zum Erlass des ersten Versicherungsaufsichtsgesetzes 1938 aufzuzeigen. Hierbei beschäftigt sie sich mit drei Fragen: Wie und warum griff der französische Staat in den Versicherungssektor ein? Ist eine Kontinuität in der Weiterentwicklung versicherungsaufsichtsrechtlicher Maßnahmen erkennbar? Bilden diese bereits Aufsichtssysteme, welche Einfluss auf die spätere Versicherungsaufsicht hatten und haben? Durch die eingehende Beantwortung dieser Fragen schafft die Autorin die Grundlage weiterer rechtsvergleichender Forschung im Bereich des Versicherungsaufsichtsrechts.